Analysen
Bayerns Zukunft: Auf der Suche nach einem neuen Kurs und Titelhunger

Das erste Jahr ohne Titel seit 2012 ist für den FC Bayern besiegelt. Zudem steht auch der Trainer Thomas Tuchel kurz vor dem Aus – und es ist noch kein Ersatz in Sicht.
Leere beim FC Bayern. Nicht nur in der Pokalvitrine dieser Saison. Nach dem dramatischen Halbfinal-Aus in der Champions League gegen Real Madrid waren die Münchner am Boden zerstört. Die erste titellose Spielzeit seit 2011/12 ist damit besiegelt. Zudem steht auch der Trainer Thomas Tuchel kurz vor dem Aus – und es ist noch kein Ersatz in Sicht. Das sind nicht die einzigen Baustellen beim Rekordmeister, der vor einem großen Umbruch steht. Viele Fans fragen sich: Und jetzt, Bayern?!
FC Bayern auf der Suche nach einem Trainer: Viele Absagen – wird es Flick?
Trainer: Bei der Suche nach einem Nachfolger für Tuchel zeigen die Entscheidungsträger in München ein unglückliches Bild. Die absolute Wunschlösung Xabi Alonso entschied sich lieber für ein weiteres Jahr bei Meister Leverkusen. Julian Nagelsmann bevorzugte eine Vertragsverlängerung als Bundestrainer (bis 2026) gegenüber einer Rückkehr zu Bayern. Und auch der österreichische Teamchef Ralf Rangnick erteilte dem Rekordmeister trotz positiver Gespräche eine Absage.
Roberto De Zerbi, den Sportvorstand Max Eberl schätzt, möchte lieber bei Brighton & Hove Albion bleiben. Auch Erik ten Hag von Manchester United steht derzeit nicht zur Verfügung.
So wurde zuletzt wieder der Name Hansi Flick ins Spiel gebracht (tz berichtete). Interessant: Es gab bereits vor einigen Wochen Kontakt, um das grundsätzliche Interesse des ehemaligen Bundes- und Bayern-Trainers auszuloten. Der Eindruck der Bosse damals war jedoch, dass Flick zu sehr gebeten werden wollte. Bisher gab es keine erneute Kontaktaufnahme mit dem derzeit vereinslosen Triple-Trainer von 2020. Werden die Bayern-Bosse doch noch einen anderen Trainer aus dem Hut zaubern?
Kaderumbruch beim FC Bayern: Goretzka und Gnabry in der Schwebe
Kader: Bayern plant einen Umbruch im Sommer. Die Mannschaft braucht ein neues, titelhungriges Gesicht. Viele vermeintliche Leistungsträger wie Leon Goretzka oder Serge Gnabry haben nach dem Triple-Sieg 2020 teure Vertragsverlängerungen unterzeichnet, blieben jedoch weit hinter den Erwartungen des Vereins zurück. Auch Kingsley Coman und Dayot Upamecano sind nicht mehr unantastbar. Alphonso Davies, der seit Monaten mit Real Madrid in Verbindung gebracht wird, gilt ohnehin als heißester Verkaufskandidat im Sommer.
Die Bayern wollen die Verträge von Leroy Sané und Joshua Kimmich verlängern. Beide laufen 2025 aus. Gespräche über eine Verlängerung werden zeitnah beginnen.
In Bezug auf Neuzugänge halten Sportvorstand Eberl und Sportdirektor Christoph Freund unter anderem Ausschau nach Stuttgart. VfB-Flügelspieler Chris Führich steht auf der Liste. Auch ein neuer Innenverteidiger könnte kommen. Gerüchte ranken sich um Jonathan Tah von Leverkusen. Auch auf dem Markt für defensiven Mittelfeldspieler halten die Münchner Augen und Ohren offen.
FC Bayern setzt auf Talententwicklung: Vertrag von Trainer-Juwel läuft im Sommer aus
Talente: Seit der Ankunft von Freund im vergangenen September arbeiten Profi- und Nachwuchsabteilung wieder enger zusammen. Am Campus verfolgt man die Strategie: Spielerentwicklung vor Jugendtiteln. Trainer sollen sich in den Dienst der Talente stellen und nicht vorrangig die eigene Karriere vorantreiben wollen.
Ein Trainer, mit dem die Bosse sehr zufrieden sind, ist das Trainer-Juwel Rene Maric. Wie die tz erfuhr, möchten die Münchner gerne mit dem Österreicher, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, verlängern. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Auch englische Vereine wie Leeds und Sunderland sollen Interesse an ihm zeigen. Maric übernahm im Februar interimistisch die U19 des FC Bayern. Erst im November wurde er Teamleiter Trainerentwicklung & Spielphilosophie am Campus.
Bayern-Stimmung nach Real-Drama im Keller
Mentalität: Nach dem Drama gegen Real ist die Stimmung im Keller. Trotzdem soll die Saison mit noch zwei verbleibenden Ligaspielen – am Sonntag gegen Wolfsburg (17.30 Uhr, DAZN) und am 18. Mai (15.30 Uhr) in Hoffenheim – versöhnlich beendet werden.
Sportpsychologe Matthias Herzog zur tz: „Um die Motivation im Team wiederherzustellen, ist es wichtig, die Konzentration auf kommende Herausforderungen, wie die EM, zu lenken. Zumindest für die Nationalspieler, die mit ihren Teams dabei sein werden oder könnten. Gerade hier ist es wichtig, dass Spielern wie Goretzka, bei denen noch nicht sicher ist, ob sie überhaupt nominiert werden, klar wird, dass sie in den verbleibenden zwei Spielen Werbung für ihre Nominierung machen können.“
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