Analysen
Jamal Musialas Ballon d’Or Auslassung: Die Auswirkungen auf den FC Bayern München

Die Nicht-Nominierung von Jamal Musiala für den Ballon d’Or hat beim FC Bayern München für große Verwunderung gesorgt. Der junge Offensivstar, der in der vergangenen Saison sowohl auf Vereinsebene als auch international glänzte, wurde überraschenderweise nicht in die Liste der 30 besten Spieler aufgenommen. Die Frage bleibt: Warum wurde Musiala übergangen, und welche Auswirkungen hat das auf seine Zukunft und die des FC Bayern?
Am Samstag trifft Musiala mit der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League auf Ungarn, doch im Fokus der Fußballwelt steht weiterhin seine ausbleibende Nominierung für den prestigeträchtigen Ballon d’Or. Der Preis, der jährlich von „France Football“ vergeben wird, wird dieses Jahr am 28. Oktober in Paris verliehen. Doch wie kam es zu dieser Entscheidung? Die tz sprach mit Vincent Garcia, dem Chefredakteur von „France Football“ und verantwortlich für die Auswahl der Nominierten.
Vincent Garcia: Musialas Status hat sich weiterentwickelt
Laut Garcia liegt der Grund für Musialas Fehlen nicht in einem Mangel an Anerkennung seines Talents: „Dass Jamal Musiala nicht auf der Liste der 30 Nominierten steht, bedeutet nicht, dass sein Talent in Frage gestellt wird.“ Vielmehr sei es eine Frage der Erwartungen. Musiala, der 2023 auch für die Kopa-Trophäe nominiert war, wurde anders bewertet als in den Vorjahren. Garcia erklärt: „Wie bei Jude Bellingham hat sich auch sein Status weiterentwickelt, und die Erwartungen an ihn waren in diesem Jahr wohl höher.“
Statistisch gesehen hätte Musiala durchaus einen Platz verdient. Mit 16 Toren und 16 Vorlagen in 47 Spielen trug er maßgeblich dazu bei, dass der FC Bayern im letzten Moment die Meisterschaft sichern konnte. Im Vergleich dazu erzielte Jude Bellingham in der gleichen Saison nur 12 Tore und 7 Assists für Borussia Dortmund, blieb jedoch titellos. Es wird spekuliert, dass die Jury möglicherweise von Bellinghams starkem Saisonstart bei Real Madrid beeinflusst wurde.
Gründe für Musialas Auslassung
Garcia nennt drei Hauptgründe für Musialas Abwesenheit auf der Ballon d’Or-Liste. Zunächst nennt er Musialas vergleichsweise schwache Statistiken in der Champions League, wo er genauso viele Tore wie sein Mitspieler Mathys Tel erzielte – eindeutig zu wenig für einen Spieler seiner Klasse. Zudem fehlte Musiala in Schlüsselspielen wie dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid oder im Viertelfinale der Europameisterschaft gegen Spanien die entscheidende Durchschlagskraft. Ein weiterer Faktor war die durchwachsene Saison des FC Bayern, die die schwächste Platzierung in der Bundesliga seit 2011 darstellte.
Musialas Leistungen bleiben unbestritten
Trotz der Nichteinberufung in die Ballon d’Or-Liste bleibt Musiala ein absoluter Leistungsträger. Bei der Europameisterschaft wurde er in die Top-Elf des Turniers gewählt und war mit drei Treffern einer der Torschützenkönige. Auch in der Champions League zeigte er starke Momente, wie der herausgeholte Elfmeter im Hinspiel gegen Real Madrid oder seine Vorarbeit zum Tor von Alphonso Davies im Rückspiel. Es bleibt also unverständlich, warum Spieler wie Cole Palmer (Chelsea), Vitinha (Paris Saint-Germain) oder Artem Dovbyk (Girona/AS Rom) auf der Liste stehen, während Musiala übergangen wurde.
Sportvorstand Max Eberl vom FC Bayern äußerte ebenfalls sein Unverständnis: „Jamal war einer der herausragenden Spieler bei der Europameisterschaft, wurde dort in die Top-Elf gewählt und zählte zu den Torschützenkönigen des Turniers.“ Er betonte zudem, dass Musiala maßgeblich zum Halbfinaleinzug in der Champions League beigetragen habe. Die Nichtberücksichtigung sei für den FC Bayern daher „völlig unverständlich“.
Hoffnung für die Zukunft
Vincent Garcia macht jedoch Hoffnung: „Ich bin mir sicher, dass Jamal Musiala in Zukunft auf diese Liste zurückkehren wird.“ Auch Lothar Matthäus, Deutschlands Rekordnationalspieler, sieht in Musiala das Potenzial für den Titel als bester Spieler der Welt. In einem Interview mit der „Bild“ lobte er Musialas außergewöhnliches Spielverständnis, seine Bewegungen und seine Ballkontrolle: „Er kann Dinge, die die meisten gar nicht für möglich halten.“ Zudem habe Musiala seinen Torabschluss in letzter Zeit deutlich verbessert, was ihn zu einem klaren Kandidaten für den Ballon d’Or in den kommenden Jahren mache.
Musiala wird sich von der aktuellen Entscheidung wohl nicht beirren lassen und weiter an seiner Karriere arbeiten. Der FC Bayern und seine Fans dürfen hoffen, dass der junge Star bald wieder auf der Liste der Besten auftauchen wird – und vielleicht schon bald den Goldenen Ball in den Händen hält.
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