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Analysen

Jupp Heynckes fordert Abschaffung des Elfmeterschießens im Finale nach schmerzhafter Niederlage 2012

Der 19. Mai 2012 ist ein Datum, das Jupp Heynckes und dem FC Bayern München wohl ewig in schmerzlicher Erinnerung bleiben wird. An diesem Tag verlor der deutsche Rekordmeister das „Finale dahoam“ gegen den FC Chelsea auf die bitterste Weise – im Elfmeterschießen, trotz einer überlegenen Spielweise. Die Schützen Ivica Olic und Bastian Schweinsteiger konnten den hervorragend aufgelegten Blues-Torhüter Petr Cech nicht überwinden.

Heynckes wollte niemanden zum Elfmeterschießen zwingen Nach einem 120-minütigen Spiel, das hauptsächlich auf ein Tor ausgerichtet war, stand es in der Allianz Arena nur 1:1. Als es an der Zeit war, die Schützen zu bestimmen, lehnten einige Spieler ab, darunter auch Toni Kroos. Heynckes erinnerte sich in einem Gespräch mit dem kicker: „Er hatte mir gesagt, dass er sich nicht so gut fühlte. Mir wurden anschließend Vorwürfe gemacht, dass ich Toni und Anatoliy Tymoshchuk, der normalerweise das Tornetz kaputt schoss, dazu hätte verdammen müssen zu schießen.“

Heynckes verteidigte seine Entscheidung und entgegnete: „Wenn das ein Trainer macht und es schiefgeht, ist das viel schlimmer, als wenn man solche Spieler, die nicht bereit sind, nicht nominiert. Einen Spieler, der nicht schießen will, sollte man nicht dazu drängen. Ich würde immer wieder so entscheiden. Toni fühlte sich nicht sicher.“ Hätte Heynckes die Entscheidung gehabt, wären diese dramatischen Szenen wahrscheinlich nicht passiert.

Gehört das Elfmeterschießen abgeschafft? Der mittlerweile 79-jährige Heynckes würde das Elfmeterschießen bei einem Finale abschaffen. Er argumentierte: „Bei einem Unentschieden nach Endspielen würde ich ohnehin eher ein Wiederholungsspiel tags darauf befürworten.“ Im Jahr 1974, als Heynckes selbst noch Spieler von Borussia Mönchengladbach war, profitierte der FC Bayern von dieser Regel. Am 17. Mai gelang den Münchnern im Heysel-Stadion durch Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck ein Last-Minute-Unentschieden gegen Atletico Madrid.

Zwei Tage später wurde an diesem Ort erneut gespielt. Damals gab es noch das Wiederholungsspiel, für das sich Heynckes stark macht. Die Münchner erlebten einen glorreichen Moment und besiegten Atletico mit 4:0. Hätte der FC Bayern 24 oder 48 Stunden später eine weitere Chance gegen Chelsea gehabt, wäre es dann ähnlich gelaufen? Diese Frage bleibt unbeantwortet.

Fazit Jupp Heynckes‘ Vorschlag, das Elfmeterschießen in Finalspielen abzuschaffen und stattdessen Wiederholungsspiele einzuführen, spiegelt seine Erfahrung und seine schmerzhaften Erinnerungen wider. Während diese Idee nostalgisch anmutet, bleibt sie eine interessante Diskussion für die Zukunft des Fußballs.

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