Analysen
Machen die Bayern-Bosse dieselben Fehler wie in der letzten Saison?
Der FC Bayern entschied sich gegen die Verpflichtung von Jonathan Tah und konnte Kingsley Coman nicht verkaufen. Dieser Transfersommer erinnert stark an die Jahre 2022 und 2023, in denen die sportlichen Erfolge darunter litten.
Es ist entschieden: Der Transfer von Jonathan Tah ist geplatzt. Der DFB-Nationalspieler bleibt bei Bayer Leverkusen und erfüllt sein letztes Vertragsjahr beim Double-Gewinner, obwohl er gerne zum FC Bayern gewechselt wäre. Leverkusen war erst ab einer Ablösesumme von 30 Millionen Euro gesprächsbereit, was den Münchnern jedoch zu viel war. Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern, verkündete am Freitagvormittag: „Wir werden keinen Spieler mehr verpflichten. Es wird nichts mehr passieren.“
Eberl offenbart Details zum geplatzten Tah-Transfer: „Damit sind die Verhandlungen beendet“
Auf Nachfrage erläuterte Eberl seine Sicht der Dinge ausführlich und zeigte sich emotional. Es war ihm anzumerken, dass ihm der Transfer-Hickhack und die scharfe Kritik von Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro („Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts. Ich würde mit ihm nicht verhandeln“) schwer zu schaffen machten. Eberl fühlte sich in den letzten Wochen „durch den Kakao gezogen und in ein schlechtes Licht gerückt.“
Eberl berichtete: „Leverkusen hat uns vor dreieinhalb Wochen eine Deadline gesetzt und gesagt, bis dahin müsst ihr diese Summe zahlen. Und ich habe Simon Rolfes (Leverkusens Sportchef) schriftlich mitgeteilt: Simon, danke für die Deadline. Danke für den Betrag, den du uns genannt hast. Wir können beides nicht erfüllen. Und damit sind die Verhandlungen beendet.“
Coman bleibt beim FC Bayern
Im gleichen Atemzug gestand Eberl, dass man kürzlich „nochmal nachgefragt hat, ob ein Transfer möglich wäre, falls wir einen Verkauf tätigen und mehr Geld zur Verfügung hätten.“ Dabei ging es um ein lukratives Angebot (rund 40 Millionen Euro) für Kingsley Coman, den der FC Bayern aufgrund seines bis 2027 laufenden, gut dotierten Vertrags gerne von der Gehaltsliste gestrichen hätte.
Doch der Franzose teilte den Bayern-Bossen am Freitag mit, dass er das konkrete Angebot von Al-Hilal aus Saudi-Arabien sowie lose Anfragen einiger europäischer Top-Klubs abgelehnt hat. Coman bleibt in München und sucht seine Chance unter Trainer Vincent Kompany. Dadurch öffnete sich die Tür für die einjährige Leihe des kroatischen Talents Gabriel Vidovic (20) nach Mainz.
Der Druck auf Bayern-Boss Eberl ist enorm hoch
Kein Coman-Wechsel, kein Tah-Transfer. Laut Eberl geht in dieser Sache „niemand als Verlierer heraus. Alles ist sauber abgeschlossen.“ Und dies sei „die wahre Geschichte hinter diesem Transfer.“ Vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonntag betonte Eberl daher: „Wir sind mit dem Kader, den wir haben, extrem glücklich. Das fühlt sich alles sehr, sehr gut an.“
Der Druck auf Eberl, der seit seinem Einstand am 1. März seine erste Transferperiode hinter sich hat, ist intern jedoch enorm hoch. Dass die Bayern bei Tah nicht mehr Geld geboten haben oder den Innenverteidiger unter diesen Bedingungen nicht verpflichten wollten, bedeutet: Man geht sportlich ein Risiko ein. Tah wäre eine Verstärkung für die bereits beim 3:2-Sieg in Wolfsburg wackelige Bayern-Defensive gewesen.
Verzicht auf Tah könnte sich noch rächen
Will man sich mit dem Duo Min-jae Kim und Dayot Upamecano sowie Backup Eric Dier durch die Saison kämpfen und auf die Rückkehr der verletzten Josip Stanisic und Hiroki Ito im Spätherbst setzen? Der Verkauf von Matthijs de Ligt zu Manchester United und der Verzicht auf Tah könnten sich noch rächen. Neue Saison, alte Fehler? Ähnlich war es im Sommer 2022, als Bayern den Abgang von Mittelstürmer Robert Lewandowski zum FC Barcelona nicht direkt kompensierte und erst ein Jahr später mit Harry Kane reagierte.
2023 scheiterte der Transfer von João Palhinha in letzter Sekunde – zum Leidwesen des damaligen Trainers Thomas Tuchel, der auf seinen gewünschten Sechser verzichten musste. Die sportliche Führung war jeweils der Meinung, man könne auf diesen Schlüsselpositionen dennoch bestehen und gewann in zwei Spielzeiten nur einen Titel. Palhinha holte man diesen Sommer. Tah ist 2025 ablösefrei. Falls er dann noch verfügbar ist. Bayer arbeitet bereits an einer Vertragsverlängerung.
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Trotz Kompanys Vertrauen: Kimmichs Zukunft beim FC Bayern bleibt offen
Der Vertrag von Joshua Kimmich beim FC Bayern läuft in wenigen Monaten aus, und seine Zukunft beim Rekordmeister ist weiterhin ungewiss. Trotz deutlicher Signale des Vereins gibt es bisher keine Einigung über eine Vertragsverlängerung.
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen betonte kürzlich in der Sport BILD, dass Kimmich eine zentrale Rolle im aktuellen Kader spielt. „Joshua Kimmich ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die in jedem Spiel alles gibt – manchmal vielleicht sogar zu ehrgeizig. Vincent Kompany hat früh klargemacht, dass er fest auf ihn baut“, erklärte er.
Wie lange dies so bleibt, wollte Dreesen nicht genauer kommentieren: „Ich bin überzeugt, dass sich Joshua in München wohlfühlt. Alles Weitere werden die Gespräche mit Max Eberl und Christoph Freund zeigen.“
Eberl spielt dabei eine Schlüsselrolle für Kimmichs Zukunft. Er versprach dem 29-Jährigen nach einer schwierigen Phase einen „Neuanfang“. Auch Kompany setzt volles Vertrauen in den deutschen Nationalspieler und plant mit ihm fest im zentralen Mittelfeld – der bevorzugten Position des DFB-Stars.
Gehaltskürzung für Kimmich möglich?
Trotz dieser positiven Signale bleibt Kimmichs sportliche Zukunft unklar. Ein zentraler Punkt in den anstehenden Verhandlungen ist offenbar das Gehalt. Kimmich soll derzeit bis zu 20 Millionen Euro jährlich verdienen, eine Summe, die der FC Bayern wohl reduzieren möchte, um das Gehaltsgefüge im Kader neu auszurichten. Ob Kimmich zu dieser Kürzung bereit ist, bleibt laut BILD offen.
Zudem haben mehrere internationale Top-Klubs den deutschen Nationalspieler ins Visier genommen. Unter anderem wird Manchester City unter Trainer Pep Guardiola als potenzieller Interessent genannt. Auch der FC Barcelona, Real Madrid und Paris Saint-Germain könnten mögliche Abnehmer sein.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein. Laut BILD planen Eberl und Freund, die Verhandlungen mit Kimmich nach der Länderspielpause schnellstmöglich zu intensivieren.
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Davies-Nachfolger? Hoher Preis für Bayern-Kandidaten
Während sich die Verantwortlichen des FC Bayern in den nächsten Tagen mit den Beratern von Jamal Musiala und Leroy Sané zu Vertragsverhandlungen treffen, herrscht in Bezug auf Alphonso Davies weiterhin Funkstille. Nun scheint Bayern einen potenziellen Nachfolger ins Visier genommen zu haben – allerdings wäre dieser alles andere als günstig.
Vor kurzem berichtete der Transferexperte Fabrizio Romano, dass Federico Dimarco, Linksverteidiger von Inter Mailand, bereits im Sommer als möglicher Ersatz für Davies gehandelt wurde. Dies wird nun auch vom italienischen Portal CalcioMercato bestätigt, welches jedoch betont, dass ein solcher Transfer alles andere als einfach umzusetzen wäre.
Laut dem Bericht fühlt sich der 26-jährige Dimarco bei Inter Mailand sehr wohl, schließlich wurde er auch bei den Nerazzurri ausgebildet. Er strebt an, bei seinem Jugendklub den Status eines „Fanlieblings“ zu erreichen. Erst im Winter 2023 verlängerte Dimarco seinen Vertrag bei Inter um vier Jahre.
Hohe Ablöse für Dimarco erforderlich
Obwohl Dimarco nach seiner Vertragsverlängerung im letzten Winter ein Jahresgehalt von etwa vier Millionen Euro netto verdient – eine Summe, die Bayern problemlos zahlen könnte – müssten die Bayern-Bosse bei der Ablösesumme deutlich mehr investieren.
Laut Transfermarkt.de liegt der Marktwert des italienischen Nationalspielers derzeit bei 50 Millionen Euro. Aufgrund seiner konstant starken Leistungen bei Inter und in der italienischen Nationalmannschaft könnte dieser Wert jedoch bis zum nächsten Sommer weiter steigen. Das Portal Fußball Europa schätzt, dass Inter erst bei einer Ablöse zwischen 60 und 70 Millionen Euro gesprächsbereit wäre.
Zwar könnten die Bayern durch den Verzicht auf das von Davies geforderte Jahresgehalt von 20 Millionen Euro Kosten einsparen, jedoch wäre im kommenden Sommer keine Ablösesumme mehr für den Kanadier zu erwarten. Gerüchten zufolge plant Real Madrid noch im Winter ein weiteres, kleines Angebot für Davies abzugeben.
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