Analysen
Magath kritisiert Hoeneß: Trainerentscheidungen beim FC Bayern unter Beschuss

Felix Magath hat erneut Kritik an der Führung des FC Bayern München geübt, insbesondere an Uli Hoeneß, in Bezug auf die Trainerentscheidungen. Magath bemängelt dabei eine bestimmte Kultur innerhalb des Vereins.
Kritik an Hoeneß‘ Führungsstil
In einem Gespräch mit der Abendzeitung München am Rande der Infinity League von DAZN äußerte sich der ehemalige Bayern-Trainer (2004 bis 2007) Felix Magath kritisch über den FC Bayern und die Entscheidungen von Uli Hoeneß. Magath betont, dass Hoeneß sich in vielen Bereichen nicht auf andere verlassen wolle, auch nicht auf den Trainer, was laut Magath zu internen Differenzen führte. Er spekuliert auch darüber, ob dieser Fakt auch bei der aktuellen Trainersuche, die bei Vincent Kompany mündete, eine Rolle gespielt haben könnte.
Magath schießt erneut gegen Hoeneß
Auf die Frage, warum der FC Bayern titellos aus der Saison ging, weist Magath darauf hin, dass die Meisterschaft „der ehrlichste Titel“ sei und man nicht über Pech oder Ungerechtigkeit spekulieren könne. Er betont, dass die Bayern schnell den Fokus auf die neue Runde richten müssen, um die vergangene Saison hinter sich zu lassen.
Magath vergleicht die Struktur des FC Bayern mit der von Manchester United, das lange von Alex Ferguson geprägt war, und spricht in dem Interview über die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn langjährige Führungspersonen wie Uli Hoeneß bestimmte Aufgaben und Funktionen irgendwann abgeben. Er äußert Bedenken, dass diese Übergänge zu Machtkämpfen führen können: „Dann gibt es immer Kämpfe, weil nicht klar ist, wer wie viel Macht hat. Diese Situation gibt es derzeit beim FC Bayern. Ich befürchte, der FC Bayern wird auch in der kommenden Saison damit noch zu tun haben.“
Lob für Kompany, aber auch Warnung vor Risiken
In Bezug auf die langwierige Trainersuche des deutschen Rekordmeisters und die Entscheidung für Vincent Kompany lobt Magath die Wahl eines ehemaligen Weltklasse-Spielers und glaubt, dass dieser den Bayern-Spielern den Weg zum Erfolg aufzeigen kann.
Magath, dessen Name selbst zeitweise als neuer FCB-Coach durch die Gerüchteküche zirkulierte, betont allerdings auch, dass jede Trainerentscheidung ein gewisses Risiko darstellt: „Es ist immer ein Risiko, weil man nie weiß, wie ein Trainer mit den Spielern umgeht und wie es von den Spielern aufgenommen wird.“
Magath: „Ancelotti hängt Hoeneß nach“
Im Kontext der Trainersuche kommt Magath noch einmal auf den Faktor Uli Hoeneß zurück und erinnert an die Entlassung des in seinen Augen Weltklasse-Trainers Carlo Ancelotti. „Ich glaube, was Uli Hoeneß nachhängt, war die Entlassung von Carlo Ancelotti. Uli Hoeneß hat den Verein alleine geführt. Er wollte sich in vielen Bereichen nicht auf andere verlassen, auch nicht auf den Trainer“, sagt der Trainer-Routinier.
Was Magath in der Sache Ancelotti vor allem auffiel: Dieser beschwerte sich nach seiner Entlassung über den Umgang innerhalb des Vereins mit ihm. Hierbei kritisiert Magath insbesondere eine bestimmte Kultur unter Hoeneß: „Wenn Spieler, so war es bei mir auch, am Trainer vorbei zu den Bossen gehen können und sich über den Trainer auslassen können, machen sie es jedem Trainer schwer.“ Offenheit, eine eigentlich positive Eigenschaft, kann sich hierbei also ins Gegenteil verwandeln.
Forderung nach Veränderung
Felix Magath ist sich sicher: „Der eine Spieler beschwert sich, der Trainer trainiert zu viel, der andere Spieler beschwert sich, der Trainer trainiert zu wenig. Und dann ist der Trainer durch. Wenn das den Verantwortlichen klar wird und man das in Zukunft anders handhaben wird, dann werden wir auch wieder die Situation haben, dass Trainer wieder länger beim FC Bayern bleiben.“
Derweil sei der FC Bayern vor allem dann erfolgreich gewesen, wenn sich Hoeneß mit dem amtierenden Bayern-Trainer gut verstanden hätte. Dies sei etwa bei Ottmar Hitzfeld der Fall gewesen, bei ihm selbst und anderen Trainern hätte der gemeinsame Austausch hingegen eine nicht ganz so hohe Qualität gehabt. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Magath das „System Hoeneß“ kritisiert.
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