Connect with us

Analysen

Max Eberl lacht über Florian Wirtz-Gerüchte: „Heute ist nicht der Tag, darüber zu sprechen“

Ein Reporter muss schamlos sein – doch Max Eberl lenkt den Fokus auf die Feierlichkeiten rund um Thomas Müller und den Bundesliga-Titel.

Die Bemühungen des FC Bayern München, Florian Wirtz zu verpflichten, sind seit Monaten ein zentrales Thema in der Fußballwelt. Der 22-jährige Offensivstar von Bayer Leverkusen wird mit einem Wechsel in Verbindung gebracht, und jüngste Gerüchte deuten darauf hin, dass Bayern bereits eine mündliche Einigung mit dem deutschen Nationalspieler erzielt haben könnte. Doch am 10. Mai 2025 stand ein solches Thema klar im Schatten: Der FC Bayern feierte nicht nur den Gewinn der Bundesliga-Meisterschaft 2024/25 mit einem 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, sondern verabschiedete auch Vereinslegende Thomas Müller nach 25 Jahren in der Allianz Arena. Als Sportvorstand Max Eberl nach einer möglichen Einigung mit Wirtz gefragt wurde, reagierte er mit einem Lachen und einer klaren Ansage: „Heute ist nicht der Tag, darüber zu sprechen“, sagte Eberl laut @iMiaSanMia. „Heute ist ein Tag zum Feiern, mit dem Fokus auf Thomas Müller. Dann sehen wir, was passiert.“

Ein Tag für Thomas Müller, nicht für Transfergerüchte

Eberls Worte unterstreichen die emotionale Bedeutung des Tages. Thomas Müller, der mit über 500 Bundesliga-Einsätzen, 12 Meisterschaften und zwei Champions-League-Titeln einer der erfolgreichsten Spieler der Vereinsgeschichte ist, wurde im Rahmen des Spiels gegen Mönchengladbach gefeiert. Die Fans in der ausverkauften Allianz Arena bereiteten ihm einen würdigen Abschied, während seine Teamkollegen, darunter Harry Kane und Michael Olise, die Meisterschaft mit Toren besiegelten. Eberl selbst hatte zuvor betont, dass Müllers letztes Heimspiel „ein ganz besonderer Tag in der Geschichte des FC Bayern“ sein würde. „Man kann sich kaum vorstellen, dass Thomas nicht mehr im rot-weißen Trikot spielt“, sagte er am Vortag.

Inmitten dieser Feierlichkeiten war Eberl verständlicherweise nicht bereit, Spekulationen über Transfers anzufachen. Seine Reaktion zeigt nicht nur Respekt für Müllers Vermächtnis, sondern auch seine Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. „Wir haben alle Zeit der Welt, später über Transfers zu sprechen“, lautet die Botschaft – und Eberl hat recht: Der Fokus sollte auf dem Moment liegen, in dem ein Kapitel der Bayern-Geschichte zu Ende geht.

Advertisement

Florian Wirtz: Ein Dauerthema mit offenen Fragen

Trotz Eberls Zurückhaltung bleibt Florian Wirtz ein heißes Thema in München. Der junge Leverkusener, der in der Saison 2024/25 erneut mit beeindruckenden Leistungen glänzt – 9 Tore und 10 Assists in 21 Bundesliga-Spielen – gilt als einer der besten Spieler Europas. Sein Vertrag bei Bayer Leverkusen läuft bis 2027, doch Gerüchte über einen möglichen Abschied im Sommer 2025 oder spätestens 2026 werden immer lauter. Bayern gilt dabei als einer der Top-Kandidaten, nicht zuletzt wegen der engen Beziehung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß zur Familie Wirtz. Laut Sport Bild hat Hoeneß direkten Kontakt zu Wirtz’ Vater und Berater, während Eberl bereits vor Wochen Gespräche mit dessen Lager geführt haben soll.

Die Spekulationen wurden durch Äußerungen von Bayern-Verantwortlichen angeheizt. Hoeneß erklärte im Februar 2025: „Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Wirtz zum FC Bayern muss.“ Er betonte die perfekte Ergänzung zwischen Wirtz und Bayerns Jungstar Jamal Musiala, die bereits in der deutschen Nationalmannschaft als „Wusiala“ gefeiert werden. Auch Vorstandschef Jan-Christian Dreesen unterstützte diese Vision: „Wir wollen die besten Spieler bei uns haben, und Florian Wirtz ist einer der besten deutschen Spieler.“ Doch Eberl selbst hat wiederholt versucht, die öffentliche Debatte zu dämpfen. Bereits im März 2025 sagte er zu Sport Bild: „Ich träume nachts eher selten vom Fußball und daher auch nicht von Florian Wirtz. Wir haben einen sehr guten Kader und mit Jamal Musiala einen ebenso herausragenden Spieler.“

Leverkusens Reaktion und die finanzielle Hürde

In Leverkusen stößt das öffentliche Werben der Bayern auf wenig Begeisterung. Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes konterte im Februar 2025 mit einem Seitenhieb: „Es freut mich, dass die Bayern unsere Spiele auch intensiv verfolgen.“ Klubchef Fernando Carro lächelte die Spekulationen weg: „Ich freue mich, wenn Uli Hoeneß träumt.“ Leverkusens Trainer Xabi Alonso dementierte kürzlich Berichte, wonach Wirtz ihm gesagt habe, er wolle ausschließlich zu Bayern wechseln, und betonte, dass solche Informationen „nicht korrekt“ seien.

Ein Transfer von Wirtz wäre für Bayern zudem ein finanzielles Kraftwerk. Sein Marktwert wird auf rund 140 Millionen Euro geschätzt, und Leverkusen könnte laut Berichten eine Ablöse von bis zu 150 Millionen Euro fordern. Hoeneß selbst gab im April 2025 zu, dass ein solcher Transfer „ein Sondervermögen“ erfordern würde, und wies auf die angespannte finanzielle Lage des Vereins hin: „Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da.“ Eberl betonte jedoch bereits 2024, dass Bayern in der Lage sei, solche Summen zu zahlen, wie der Transfer von Harry Kane für 95 Millionen Euro bewiesen habe – „aber nicht jedes Jahr“.

Advertisement

Konkurrenz aus Europa und Bayerns Strategie

Bayern ist nicht der einzige Verein, der Wirtz im Visier hat. Manchester City sieht in ihm den „Traum-Ersatz“ für Kevin De Bruyne, während Real Madrid, Liverpool und andere europäische Topklubs ebenfalls Interesse zeigen. Ein möglicher Vorteil für Bayern könnte die Aussicht auf eine Ausstiegsklausel sein, sollte Wirtz seinen Vertrag in Leverkusen verlängern. Berichte deuten darauf hin, dass Bayern auf einen Transfer nach der WM 2026 setzt, falls ein sofortiger Wechsel 2025 nicht realisierbar ist.

Eberls zurückhaltende Haltung spiegelt eine strategische Herangehensweise wider. Im April 2025 erklärte er: „Wir haben einige Themen, einige Gedanken und einen Plan für den Sommer. Wir müssen sicherstellen, dass wir die Dinge erledigen.“ Seine Erfahrung als Manager bei Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig – wo er Talente wie Marco Reus und Xavi Simons verpflichtete – zeigt, dass er auf langfristige Planung setzt, ohne sich von öffentlichem Druck leiten zu lassen.

Ein Blick in die Zukunft

Während Eberl am 10. Mai 2025 die Wirtz-Gerüchte lachend abwehrte, bleibt klar: Das Thema wird die Bayern weiter begleiten. Die Klub-Weltmeisterschaft im Juni 2025, für die Bayern Talente wie Tom Bischof registrieren, bietet eine erste Gelegenheit, den Kader zu präsentieren. Ob Wirtz jemals in München spielt, hängt von vielen Faktoren ab – von Leverkusens Bereitschaft, ihn ziehen zu lassen, bis hin zu Bayerns finanziellen Möglichkeiten. Für den Moment hat Eberl jedoch recht: Der Tag gehörte Thomas Müller und dem Titelgewinn. Die Transfergerüchte können warten – zumindest bis die Feierlichkeiten vorbei sind.

Advertisement

Im Trend