Analysen
Mia san peinlich: Bayerns Trainersuche wird zum Fiasko

Die Absage des bereits entlassenen Thomas Tuchel ist der nächste Tiefpunkt für den FC Bayern. Die Suche nach einem neuen Cheftrainer verkommt zur Farce. Ein Kommentar.
Immer, wenn man dachte, es könnte nicht schlimmer werden, hat es der FC Bayern in den vergangenen Wochen tatsächlich geschafft, noch einen draufzusetzen. Die chaotische Suche nach einem neuen Übungsleiter entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte für die Münchner.
Schlimm genug, dass man drei (öffentliche) Absagen kassiert hat. Die Führungsriege des deutschen Rekordmeisters ist nicht einmal in der Lage, einen Trainer zu halten, der bereits da ist, bleiben wollte und die Rückendeckung der Fans und Spieler genießt. Die geplatzten Verhandlungen mit Tuchel sind faktisch Absage Nummer vier und ein Tiefpunkt für alle Verantwortlichen in München. Das ist alles andere als Bayern-like.
Absagewelle ist kein Zufall
Während in der Vergangenheit vermutlich ein Anruf von der Säbener Straße ausgereicht hat, um einen neuen Trainer zu verpflichten, hat sich der FCB in den letzten Jahren anscheinend zu einem der unattraktivsten Trainerposten im deutschen Fußball entwickelt.
Fakt ist: Bis auf Xabi Alonso, der verständlicherweise in Leverkusen bleiben möchte, haben die Bayern alle anderen Kandidaten vergrault beziehungsweise deren Absagen selbst zu verantworten.
Nagelsmann und Tuchel fehlte die uneingeschränkte Unterstützung des Aufsichtsrats. Bei Rangnick war man nicht gewillt, Zugeständnisse im Hinblick auf die Kaderplanung und Spielertransfers zu machen.
Zufall? Mitnichten! Die jüngste Absagewelle ist hausgemacht. Die für die Trainersuche zuständigen Max Eberl und Christoph Freund stehen vor einem Scherbenhaufen, den sie zum größten Teil nicht einmal selbst zu verantworten haben.
Es ist offensichtlich, dass im Hintergrund immer noch andere Akteure ihr Unwesen treiben. Auch wenn Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge seit Jahren nicht mehr operativ in der Verantwortung beim FC Bayern stehen, hat deren Wort immer noch ein sehr hohes Gewicht. Mit Blick auf die jüngsten Geschehnisse ein zu hohes. In München sind schlichtweg zu viele Köche am Werk.
Der FC Bayern schafft sich selbst ab
Rein objektiv betrachtet haben die Bayern schon seit geraumer Zeit ein gewaltiges Trainerproblem. Seit Pep Guardiola (2016) war kein Trainer mehr zwei volle Jahre im Amt.
Auch wenn die sportlichen Erfolge, unter anderem das Triple 2020, vieles kaschiert haben, herrscht seit Jahren Unruhe auf der Trainerbank der Bayern. Es gibt wenige Klubs, die es schaffen, dass ein Trainer freiwillig das Handtuch wirft, der kurz zuvor sechs Titel in einer Saison gewonnen hat.
Nach den Abgängen von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn hatte man auf einen Neuanfang gehofft. Dieser Plan ist krachend gescheitert. Sportlich gab es die erste titellose Saison seit zwölf Jahren. Abseits des Platzes feiert der FC Hollywood derzeit sein unrühmliches Revival.
Während die Konkurrenz in Leverkusen, Stuttgart und selbst Dortmund in Ruhe arbeiten kann und Erfolge feiert, schafft sich der FC Bayern langsam aber sicher selbst ab.
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