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Analysen

Offensive gegen Defensive? Bayern-Stars kritisieren sich gegenseitig hart

Die Bayern präsentierten sich gegen Hoffenheim desolat. Einige Spieler äußerten sich nach der Niederlage deutlich. Nur einer wird in Schutz genommen.

„Ich habe doch eh schon mehr rausgelassen, als du gedacht hättest“, sagte Thomas Müller am Sky-Mikrofon nach der 2:4-Niederlage in Hoffenheim. Tatsächlich ließ das Interview mit dem Urgestein des FC Bayern tief blicken. Müller wurde nicht laut, doch so einige mussten sich – mal mehr, mal weniger verklausuliert – Kritik gefallen lassen. Nun war er aber nicht der einzige, der deutlich wurde. Auch aus dem entgegengesetzten Mannschaftsteil kam Kritik.

Lässt die Bayern-Offensive die Mitspieler im Stich?

Nicht viele Bayern-Spieler zeigten bei der Niederlage gegen Hoffenheim gute Leistungen, und so gab es vieles zu kritisieren. Bei einigen wurde zusätzlich die Saisonabrechnung in den Fokus gerückt. „Ich mache meine Arbeit, ich gebe hundert Prozent, ich gehe in den Zweikampf, ich laufe zurück, ich versuche der Mannschaft zu helfen“, führte Abwehrspieler Matthijs de Ligt nach der Niederlage bei Sky aus, was er sich von seinen Mannschaftskameraden wünsche. Blöd nur: „Das hat manchmal gefehlt.“

Die Aussage von de Ligt ist eine deutliche Kritik an den Mitspielern. Und womöglich fühlen sich der Abwehrspieler und seine Defensivkollegen auch alleine gelassen. Kaum anders ist die enttäuschte Erwartung „ich laufe zurück, ich versuche der Mannschaft zu helfen“ zu deuten.

Thomas Müller kann die Defensive der Bayern nicht in Schutz nehmen

Ein Defensivspieler nimmt die Teamkameraden in der Offensive in die Pflicht. Und die? Die haben in Form von Thomas Müller nach der 4:2-Niederlage umgekehrt nicht viel Positives über die Abwehrarbeit zu berichten. „Ein bisschen schizophren“ fühle es sich schon an, so Müller, nach einer 2:0-Führung vier Tore zu kassieren.

Zwar nahm sich Thomas Müller auch selbst in die Pflicht („Ich hätte zwei Tore machen können“), doch er stellte auch fest: „Am Ende stehen wir da mit einem 2:4.“ Genauere Schuldzuweisungen wollte er nicht machen, doch in Schutz nahm er seine Teamkollegen auch nicht. Allgemein wirkte er bei der Betrachtung der Gegentore nach der Partie sehr angefressen.

Müller: Dank an Tuchel und ungerichtete Rundumkritik

Egal woran es lag, dass die Bayern erneut nach einem guten Start einbrachen, Thomas Tuchel scheint den Grund dafür zu kennen. Dies zumindest bestätigte er nach dem Spiel, die Gründe seien aber „nichts für die Öffentlichkeit“. Damit weiß Tuchel wohl mehr als Thomas Müller, der nur spekulieren konnte: „Vielleicht war der Fit irgendwie nicht so gut mit uns als Mannschaft. Vielleicht hätten wir andere Spielertypen gebraucht, vielleicht hätte der Trainer etwas anders machen müssen. Keine Ahnung.“

Die Tendenz von Müller scheint aber klar in die Richtung zu gehen, Tuchel von der Schuld an der Katastrophensaison freizusprechen: „Der hat auch in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen auch den einen oder anderen Haufen vor sich wegkehren müssen, den er nicht selbst produziert hat.“ Und so war der Dank in Richtung Trainerteam beinahe schon die logische Konsequenz: „Ich will mich beim Trainerteam bedanken, die haben wirklich alles gegeben.“ Bei den Verantwortlichen habe er sich aber nicht für Tuchel ausgesprochen.

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