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Analysen

Star-Berater erklärt die Transferflaute in der Bundesliga

Die Bundesliga verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei den Transferausgaben. Mit „nur“ rund 600 Millionen Euro investierten die Klubs in diesem Sommer über 200 Millionen Euro weniger in neue Spieler als im Vorjahr. Laut dem bekannten Spielerberater Volker Struth könnte dieser Trend anhalten.

In einem Interview mit der Sport BILD erklärte Struth: „Den Vereinen fehlt das Geld. Ich bin seit 17 Jahren in diesem Geschäft tätig, und für mich war dies die schwächste Transferperiode, die ich erlebt habe. Ich denke, dass sich dieser Trend in Deutschland fortsetzen wird.“

Trotz des allgemeinen Abwärtstrends bleibt der FC Bayern der finanzstärkste Klub der Liga. Der Rekordmeister investierte 142 Millionen Euro in Spieler wie Michael Olise, Joao Palhinha und Hiroki Ito. Doch auch in München wurden finanzielle Grenzen deutlich: Der geplante Transfer von Jonathan Tah scheiterte angeblich an fünf Millionen Euro, unter anderem, weil Max Eberl den Vorgaben der Klubführung, Kingsley Coman zu verkaufen, nicht nachkommen konnte.

Finanzielle Lage durch ausbleibende TV-Gelder verschärft

Ein weiteres Problem für die Bundesliga-Klubs war der Ausfall von TV-Geldern durch DAZN, was den Vereinen rund 50 Millionen Euro kostete. Infolgedessen setzen viele Klubs verstärkt auf Leihgeschäfte: „Das fehlende Geld führt dazu, dass es so viele Leihtransfers gibt“, erklärte Struth.

Abstieg von Traditionsvereinen als Ursache?

Struth sieht den finanziellen Engpass auch im Abstieg wichtiger Traditionsvereine wie Schalke 04, Hertha BSC und Hamburger SV begründet: „Vor 15 Jahren hatten wir einen starken HSV, ein starkes Schalke und eine starke Hertha in der Bundesliga. Diese Klubs fehlen heute“, so der Berater, der unter anderem Spieler wie Kevin Trapp und Mario Götze vertritt.

Auch international sind die Transferausgaben zurückgegangen. In diesem Sommer gab es keinen einzigen Transfer mit einer Ablösesumme von über 100 Millionen Euro. Der größte Deal war der ablösefreie Wechsel von Kylian Mbappe von Paris Saint-Germain zu Real Madrid, bei dem Mbappe angeblich ein Handgeld im dreistelligen Millionenbereich erhielt.

Selbst in der Premier League, die als finanzstärkste Liga gilt, war Zurückhaltung zu spüren. Struth vermutet: „Das Thema Financial Fairplay spielt hier sicherlich eine Rolle.“

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