VON DER STREICHLISTE ZUM ANFÜHRER-STATUS: Die unglaubliche Geschichte von Serge Gnabry und warum sein Schicksal bei Bayern von den nächsten Monaten abhängt!

Unter der heißen Sonne von Orlando, Florida, wo sich der FC Bayern auf das Duell mit PSG bei der Klub-Weltmeisterschaft vorbereitet, liegt mehr als nur die übliche Anspannung vor einem großen Spiel in der Luft. Ein Hauch von Nostalgie und Melancholie schwebt über dem Team. Jedes Training könnte das letzte für Thomas Müller im heiligen Trikot sein, eine Legende, die sich auf ihren Abschied und ein neues Abenteuer in den USA vorbereitet. Auch Leroy Sané ist weg, Richtung Istanbul. Supertalent Mathys Tel wurde ebenfalls verkauft. In diesem Vakuum, das durch die Abgänge entstanden ist, wurde ein Mann leise und ohne großes Tamtam in den Vordergrund gerückt. Sein Name ist Serge Gnabry, und seine Rolle beim FC Bayern hat soeben eine tektonische Verschiebung erfahren.

Vom Verkaufskandidaten zu „Mr. Important“

Seien wir ehrlich: Noch vor wenigen Monaten, während des Sommertransferfensters 2024, stand der Name Serge Gnabry in den Büros an der Säbener Straße auf der Liste potenzieller Abgänge. Seine Leistungen waren wechselhaft, Verletzungen bremsten ihn immer wieder aus, und sein hohes Gehalt (angeblich bis zu 15 Millionen Euro pro Jahr) machte ihn zu einem „teuren Rätsel“. Die Fans waren gespalten, und der Vorstand wog die Optionen ab.

Und dann der Dominoeffekt. Mit dem Abgang von Sané verlor Bayern einen Flügelspieler von Weltklasseformat. Mit dem Abschied von Müller verliert das Team nicht nur den „Raumdeuter“, sondern auch das Herz und die Seele der Kabine. Durch den Verkauf von Tel fehlt die jugendliche und explosive Option von der Bank. Plötzlich sind alle Augen auf Gnabry gerichtet. Er ist nicht mehr nur eine Option; er wird zu einer der Hauptlösungen. Der Spieler, dessen Vertrag 2026 ausläuft, tritt in die entscheidende Phase seiner Karriere ein – er muss nun beweisen, dass er einen neuen Vertrag und den Status eines Leistungsträgers verdient.

Segen und Fluch der Vielseitigkeit

Gnabrys Karriere bei Bayern war schon immer von seiner unglaublichen Vielseitigkeit geprägt, was gleichzeitig Segen und Fluch war.

• Linksaußen: Seine natürliche Position, von der er nach innen ziehen und mit seinem brachialen rechten Fuß den Abschluss suchen kann. Wir erinnern uns alle an sein meisterhaftes Tor gegen Dortmund in der letzten Saison – eine reine Machtdemonstration.
• Rechtsaußen: Obwohl er hier seltener durch Tore glänzt, machen ihn seine Geschwindigkeit und seine Flankenfähigkeiten gefährlich. Mit der Ankunft von Michael Olise wird es auf dieser Position einen großen Konkurrenzkampf geben.
• Hängende Spitze: Die Rolle „à la Müller“, in der seine Intelligenz und sein Raumgefühl zur Geltung kommen. Er ist perfekt für schnelle Konter, wenn der Gegner hoch presst.

Genau diese Fähigkeit, „Löcher zu stopfen“, hat ihn manchmal die Kontinuität auf einer festen Position gekostet. Er war nie ein klassischer Neuner wie Harry Kane oder ein reiner Spielmacher. Jetzt, unter der Führung von Vincent Kompany, wird von ihm erwartet, dass er aufhört, nur ein vielseitiger „Joker“ zu sein, und zu einer konstanten Bedrohung wird. Die letzte Saison mit nur sieben Bundesligatoren ist eine Statistik, die er übertreffen muss und kann. Seine 14 Tore aus den Saisons 2021/22 und 2022/23 sind der Maßstab, den die Fans zu Recht erwarten.

Hoeneß’ Signal und die Last der Verantwortung

Und gerade als viele zweifelten, meldete sich der Mann zu Wort, dessen Wort in München Gesetz ist. Ehrenpräsident Uli Hoeneß sagte kurz, aber unmissverständlich: „Gnabry zeigt eine ansteigende Form.“

Das ist kein beiläufiges Lob. Das ist ein Signal. Ein Signal an den Spieler, dass der Verein auf ihn zählt. Ein Signal an die Fans, dass man ihm vertraut. Und ein Signal an Gnabry selbst, dass die Zeit der Anpassung vorbei ist. Die Worte von Hoeneß sind die Bestätigung, dass die Führung die neue Situation erkannt hat und von Gnabry nun eine Führungsrolle erwartet. Neben Coman ist er nun der erfahrenste Flügelspieler im Team. Er ist einer der Top-Verdiener. Die Last der Verantwortung war noch nie größer.

Das Spiel gegen PSG wird der erste echte Test seiner neuen Rolle sein. Ohne Sané und Müller auf dem Platz muss Gnabry die Initiative ergreifen, Chancen kreieren und torgefährlich sein. Seine Rückkehr nach der Verletzung, die ihn die EM 2024 kostete, war schmerzhaft, aber jetzt ist er wieder voll einsatzbereit. Es liegt an ihm zu zeigen, dass die ansteigende Form, die Hoeneß sieht, nicht nur ein Moment, sondern von Dauer ist. Die Fans warten, Kompany vertraut ihm, und es liegt an Serge Gnabry zu beweisen, dass er bereit ist, einer der neuen Anführer des FC Bayern zu werden.