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Analysen

Zickzackkurs von Max Eberl: Wie lange hält der FC Bayern das noch aus?

Max Eberl ist seit über einem Jahr Sportvorstand des FC Bayern. Ein großes Problem bei seinem Wirken: Konsequenz ist wohl ein Fremdwort für ihn.

München – Große Aufregung um den FC Bayern: 13 Stars sind für zwei Tage zum Feiern nach Ibiza gereist. Sportvorstand Max Eberl rechtfertigt den Party-Trip: „Vergangene Woche standen noch viele Entscheidungen in der Liga an, auf die unsere Ergebnisse Einfluss hatten. Die Konstellation ist nun eine andere, daher haben wir dem Vorhaben der Spieler, ihre zweieinhalb freien Tage gemeinsam zu verbringen, jetzt nicht widersprochen.“

Vergangene Woche unterband der FC Bayern den Party-Trip noch

Eberl war es aber, der noch eine Woche zuvor der Mannschaft einen Trip nach Spanien verboten hatte: „Wir haben gesagt, dass es sich nicht gehört. Der Wettbewerb läuft noch. Die Mannschaft hat es verstanden.“

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Nun klingt Eberl anders: „Wir haben nur noch ein Spiel vor der Brust und die Spieler sind Vollprofis, sie wissen genau, worum es da geht. Selbstverständlich werden wir alles geben, um auch in Hoffenheim zu gewinnen.“

Vorweg sei gesagt: In den vergangenen Jahren haben Mannschaften in Deutschland, Spanien, Italien und Co. während eines Wettbewerbs Titel ausgiebig gefeiert – und danach performt. Mal gut, mal weniger gut.

Und es gab genug Mannschaften, die nicht gleich einen Titelgewinn gefeiert haben – und trotzdem mal gut, mal weniger gut performt haben. Es gibt dabei keine reine Wahrheit und auch kein ungeschriebenes Gesetz. Es gibt keine Planbarkeit für gute oder schlechte Ergebnisse. Denn manche Teams spielen ohne Druck noch stärker auf, andere sind völlig von der Rolle. Egal, ob sie davor gefeiert haben oder nicht.

Rummenigge mit legendärem Promille-Spruch

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Und es sei noch an Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge erinnert. Der hatte 2013 nach dem Champions-League-Sieg des FC Bayern einen Feierbefehl ausgegeben, obwohl eine Woche später das DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart anstand. Rummenigge sagte (in herrlicher Arroganz): „Wir haben zwar in sechs Tagen wieder ein Finale, aber ich glaube, mit 1,8 Promille haben wir trotzdem noch eine Chance!“ Tatsächlich holten die Münchner das Triple.

Wann erfolgreiche Mannschaften wie feiern, das sollte jedem Team also selbst überlassen sein. Besonders peinlich wird es aber nun wieder für Sportvorstand Max Eberl. Letzte Woche stand er noch als konsequenter Mahner mit Durchsetzungskraft im Blickpunkt, nun wirkt er wieder wie der K.o.-gegangene Sparringspartner eines Topboxers.

Zickzackkurs von Eberl in der Chronologie

Und leider ist Eberls Zickzackkurs nicht zum ersten Mal auffällig. Im Grunde ging es schon in seiner Endphase in Gladbach damit los.

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Er verlängerte seinen Vertrag in Gladbach, nahm sich aber während der Saison eine mehrwöchige Auszeit. Kurze Zeit später, im Januar 2022, verließ er Gladbach aus gesundheitlichen Gründen.

Er heuerte dann bei RB Leipzig im Dezember 2022 an, um nur neun Monate später wieder zu gehen.

Im März 2024 fing er beim FC Bayern an und segnete die Entlassung von Trainer Thomas Tuchel im Sommer mit ab. Wenige Monate später verhandelte er dann doch wieder mit Tuchel über einen neuen Vertrag.

Ab Sommer 2024 setzte sich Eberl das Ziel, mit zahlreichen Stars des FC Bayern den Vertrag zu verlängern. Dabei betonte er oftmals, er wolle keine Deadlines setzen. Im Winter legte er dann doch die Deadline fest, nämlich vor der „Crunch-Time“, diese verfehlte er mindestens bei Joshua Kimmich.

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Auch mit Kimmich gab es Zickzackkurs

Auch bei Kimmich gab es einen Zickzackkurs. Erst sollte es eine Gehaltssenkung geben, dann wurde sogar das Vertragsangebot zurückgezogen, um dann doch Kimmich alle Wünsche zu erfüllen.

Immer wieder berichten Journalisten, am Zickzackkurs von Eberl sei eigentlich Klubpatron Uli Hoeneß schuld, der immer wieder Entscheidungen seines Manager-Ziehsohns einkassiere. Die Bild-Zeitung lancierte nun, selbst beim Verbot der Ibizia-Reise vergangene Woche sei Hoeneß die treibende Kraft gewesen.

Aber egal ob Eberl selbst oder Hoeneß diesen regelmäßigen Zickzackkurs verursachen: Es tut weder den Beteiligten noch dem Verein gut. Langsam wird es peinlich.

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